OSTRZOLEK: „MANCHMAL FÜHLE ICH MICH WIE DER VATER DER MANNSCHAFT“

Für den FC Flyeralarm Admira und Matthias Ostrzolek geht es am Samstag zum Auswärtsspiel nach Salzburg. Im Interview schildert der 31-jährige Verteidiger, wie er mit seiner Rolle als ältester Spieler im Kader umgeht und was entscheidend im Fußball ist.

Matthias, du bist jetzt schon seit Jänner 2021 beim FC Flyeralarm Admira. Hast du dich mittlerweile gut eingelebt und wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Verlauf des Jahres?

Vieles war anfangs neu für mich, aber dadurch, dass die Lebensweise sehr ähnlich zu der in Deutschland ist und ich sehr gut im Team aufgenommen wurde, konnte ich mich schnell einleben. Seit dem Sommer ist auch meine Frau hier, die hier unser Kind zur Welt gebracht hat. Insgesamt fühle ich mich also sehr wohl in der Südstadt. Wir konnten in der letzten Saison den Klassenerhalt schaffen und in dieser Saison zeigen wir bisher großteils gute Leistungen. Daher bin ich mit dem bisherigen Verlauf des Jahres zufrieden, wobei entscheidend sein wird, dass wir dem Negativtrend aus den letzten Wochen nun ein Ende setzen.

Du bist tatsächlich der älteste Spieler in unserem Kader. Freust du dich über die Tatsache, dass man das optisch nicht bemerkt und wie empfindest du deine Rolle innerhalb der Mannschaft?

Es ist echt ein Wahnsinn (lacht). Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, in denen ich der jüngste Spieler im Kader war. Es geht echt schnell in der Karriere. Wenn ich teilweise durch die Kabine schaue, fühle ich mich schon manchmal wie der Vater der Mannschaft. Natürlich versuche ich auch ein bisschen diese Rolle einzunehmen und den jungen Spielern zu helfen, insbesondere auch auf dem Platz durch viele Tipps. Nichtsdestotrotz fühle ich mich überhaupt nicht alt und ich finde immer wieder viele gemeinsame Gesprächsthemen mit den jungen Spielern (lacht).

Welche Tipps gab man dir damals in der deutschen Bundesliga, als du zu den jüngsten Spielern im Kader gehört hast? Gibt es da welche, die du heute unseren jungen Panthern gibst?

Natürlich gibt es da welche. So viel hat sich ja in der Zeit nicht verändert und viele Tipps bleiben gleich. Beispielsweise versuche ich den jungen Spielern immer mitzugeben, wie sie mit positiven, aber auch mit negativen Ereignissen und Ergebnissen umgehen. Das Setting im Kopf ist im Fußball entscheidend. Das wird sich nie ändern.

Neben deinen 196 Bundesligaspielen, hast du auch einige Nachwuchs-Länderspiele für Polen und Deutschland gemacht. Wie viel Pole und wie viel Deutscher steckt in dir?

Ich bin in Deutschland geboren, aufgewachsen und habe, bevor ich zur Admira gewechselt bin, mein ganzes Leben dort verbracht. Diese Zeit prägt einen natürlich sehr und ich werde mit meiner Familie nach meiner Karriere auch sicherlich in Deutschland leben. Von daher bin ich schon eher Deutsch, aber meine Eltern stammen beide aus Polen, weshalb ich früher oft dort war und auch die polnische Sprache gut beherrsche. Es verbindet mich also auch sehr viel mit Polen und obwohl ich eher Deutsch bin, sieht man die polnische Mentalität bei mir sicherlich auch oft.

Am Samstag geht es zum Tabellenführer nach Salzburg. Mit welchen Erwartungen wirst du in das Spiel gehen?

Ich gehe in jedes Spiel, um zu gewinnen. Natürlich spielen wir gegen den Tabellenführer und gegen die beste Mannschaft der Liga, aber auch früher, als ich in Deutschland gegen Bayern München gespielt habe, bin ich dort hingefahren, um zu gewinnen. Es war natürlich fast unmöglich, aber man geht in ein Spiel rein, um zu gewinnen. Ansonsten kann man ja gleich zuhause bleiben. Genauso fahren wir auch nach Salzburg, um zu gewinnen. Wir hatten jetzt durch die Länderspielpause zwei Wochen Zeit, um uns vorzubereiten. Es ist klar, dass Salzburg dominieren und auch mehr Ballbesitz haben wird. Das steht nun mal von vornherein fest, aufgrund ihrer hohen Qualität. Nichtsdestotrotz hat man bereits im Hinspiel gesehen, dass wir nah dran waren. Am Ende der Saison werden wir sicher nicht vor Salzburg in der Tabelle stehen, aber innerhalb eines Spiels ist alles möglich und wir können sie definitiv schlagen!

Text: Matthias Gagula

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