Zwierschitz: „Jeder Einzelne kann etwas besser machen“
Seit dem Duell gegen SV Horn ist Stephan Zwierschitz zum Zuschauen verdammt. Rückenprobleme setzten den Kapitän des FC Flyeralarm Admira außer Gefecht.
Für den 32-jährigen keine einfache Situation, denn er möchte unbedingt seinen Teil dazu beitragen, dass es sportlich wieder bergauf geht, wie er im Interview verrät:
Stephan, wann können wir wieder mit dir rechnen?
Ich stehe mittlerweile am Platz und trainiere individuell. Dem Rücken geht es eigentlich ganz gut. Jetzt müssen wir abwarten, wie sich das entwickelt und der Rücken reagiert. Es geht mir aber auf jeden Fall schon um einiges besser, als noch vor ein paar Wochen.
Wie schwer fällt es dir, der Mannschaft aktuell nicht helfen zu können?
Es ist extrem bitter, wenn man draußen sitzt und beobachtet, wie die Burschen alles probieren und nach einem Erfolg lechzen, es aber nicht schaffen. Ich kann ihnen nicht helfen und das tut extrem weh.
Wie kann sich der Verein aus der aktuellen Lage befreien?
Leider kennen wir den Abstiegskampf bereits – jedoch eine Etage höher. Doch es ist auch in der 2. Liga nicht anders. Es heißt noch enger zusammenrücken und versuchen, positiv zu bleiben. Schuldzuweisungen wären fehl am Platz. Jeder Einzelne kann etwas besser machen und etwas beitragen, damit es wieder besser läuft. Wir versuchen einen guten Teamgeist herbeizuschwören und müssen als Mannschaft miteinander arbeiten und kämpfen.
Was genau kann jeder einzelne beitragen?
In unserer Situation ist es auch wichtig, wenn einmal unangenehme Dinge angesprochen werden. Das ist vielleicht einmal eine Kritik, aber es soll ja nicht negativ sein. Wir wollen da rauskommen und da hilft es nichts, wenn man sich gegenseitig belügt oder alles schönredet. Wir können ruhig einmal am Putz hauen, aber den positiven Spirit behalten, damit jeder ein gutes Gefühl hat.
Ist deine Rolle als Kapitän jetzt mehr denn je gefordert?
Es gab in letzter Zeit extrem viele Gespräche – sowohl Einzelgespräche, als auch in Gruppen. Wir unternehmen auch gemeinsam als ganze Mannschaft etwas, damit wir uns auf Freitag einschwören. Es ist meine Aufgabe, dass rundherum alles passt und ich hoffe, dass ich auch bald wieder am Platz wieder etwas bewirken kann.
Hast du eine Erklärung für den Negativlauf?
Vom Gefühl her ist es so, dass wir einen extremen Aufwand betreiben müssen, um Tore zu erzielen. Unsere Torquote ist nicht gut. Teilweise werden wir mit dem ersten Torschuss des Gegners auch bestraft. Bei uns läuft es leider nicht und jetzt fangen auch die Mannschaften, die ganz unten drinnen stecken, an zu gewinnen und kommen näher.
Wie wichtig ist speziell jetzt die tolle Unterstützung der Fans?
Ich ziehe den Hut vor den Fans – das hat man auch in St. Pölten gesehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals so viele Leute mit waren. Obwohl wir abgestiegen sind, hat sich die Fanbase toll entwickelt. Das zeigt, dass unseren Fans der Verein unheimlich am Herzen liegt. Bei anderen Vereinen werden die Spieler nach Niederlagen ausgepfiffen, bei uns werden wir aufgemuntert und unterstützt. Dafür kann ich mich nur bedanken und dieser Einsatz muss im Endeffekt belohnt werden.